Energie

Wir alle kommen auf die Welt mit einer Kraft, die es uns möglich macht, zu wachsen, uns zu entfalten, so gut es nur möglich ist. Der Rahmen wird vorgegeben von einem inneren informativen Faktor, der zum Teil in der Erbinformation "geschrieben" steht. Eine Linde etwa wächst ohne äußere Störung, wenn sie mit allen Nährstoffen versorgt ist, zu einem starken, ebenmäßigen Lindenbaum heran. Ein Mensch entfaltet sich entsprechend seiner -oder ihrer- "Mesnsch-sein"-Information prächtig zu einem Menschen. Ungestört verwirklicht er seine mitbekommene persönliche Information, sogut es nur geht.

Ich nenne diese antreibende Kraft die Lebensenergie, oder im folgenden auch kurz "Energie".

Natürlich stoßen alle Lebewesen mehr oder minder bald auf äußere Grenzen und Rahmenbedingungen. Einige davon sind zweifelsfrei lebensnotwendig, oder unvermeidbar. Etwa hat die Form und Enge des Uterus sicher einen wichtigen Einfluß auf den heranwachsenden Embryo, obgleich er die Bewegungsfreiheit be-grenzt. Auch die Enge des Geburtskanales bewirkt bei der Geburt einen späteren Einfluss auf den Menschen, den man etwa bei "Kaiserschnitt"-Geborenen nicht bemerken kann.

Auch Eltern, Geschwister, Mitmenschen begrenzen den Entwicklungsraum und somit den Energiefluss, einfach, weil auch sie Entwicklungsraum brauchen. Hier wird es aber schon zwiespältig. Welche Grenzen werden aus Notwendigkeit gesetzt, welche - und wie viel davon aber aus anderen Motiven z.B. aus Missverständnissen, Unbedachtsamkeit, Unverständnis, Bequemlichkeit, Überforderung und noch sehr viel mehr.

Ein Beispiel: Ein Kind wird am Sonntag - wie auch alle anderen in der Familie - schön angezogen (schön nach Erwachsenenmaßstab). Die Absicht ist durchaus gut, die Eltern wollen stolz auf das hübsche Kind sein und auch nebenbei ihren zweifelsfrei guten Geschmack ihrem Bekanntenkreis zeigen. Während die Erwachsenen auf der Parkbank plaudern, geht das Kind mit den anderen Kindern in die Sandkiste spielen. Mutter sieht das, springt auf, und hält das Kind ab, sich schmutzig zu machen, natürlich ziemlich eindrucksvoll, es soll sich ja merken, dazulernen. Das Kind, brav und folgsam, weiß jetzt: Sand ist schmutzig - nicht angreifen!

Bemerkenswerterweise ist unser Beispiel-Kind aber mit einer ihm speziellen Möglichkeit ausgestattet, Fingerfertigkeit zu entwickeln (vielleicht ein Erbe des künstlerischen Großvaters...) Wer weiß, vielleicht wäre es ein begnadeter Töpfer geworden. Nun, etwas später nach Hause gekommen, die Lebensenergie will die Begabung der Finger entfalten: Das Kind geht zum Klavier und beginnt zu klimpern. Vielleicht hat es Glück, und die Eltern freuen sich über die ersten zaghaften Versuche eines kommenden Musiktalentes. Hier ist die ursprüngliche Energie schon etwas umgeleitet, aber sie kann sich entfalten.

Eine andere Mutter in einer anderen Familie hingegen ist genervt: "Den ganzen Tag warst du lästig, hast nichts als Unsinn gemacht, ständig habe ich Dich ermahnen müssen, und jetzt auch noch dieser Lärm, Du bist doch das Letzte....."

Die Lebensenergie ist sehr stark! Es ist diejenige die uns etwa 20 Jahre lang heranwachsen lässt, die uns 80 Jahre lang am Leben hält, die uns zuweilen auch -vielleicht nach einem Unfall todkrank- wieder gesund werden lässt... Wo geht sie hin, wenn sie nicht ins Leben darf?

Unser Kind wird sich vielleicht wenigstens viel bewegen wollen, der Arzt sagt dann "hypermotorisch" und gibt ihm dämpfende Medikamente, damit es tagelang ruhig sitzen kann - in der Schule, der Turnunterricht (2 Stunden pro Woche) wurde gerade weiter zurückgekürzt, oder es wird aggressiv (wen wundert´s noch) "aggressive Verhaltensstörung" heißt es dann in der Fachsprache der PsychologInnen.....

Manchmal geht die Energie auch nach innen. Jemand frisst in sich hinein, alles liegt ihm im Magen, es ist zum Kotzen, es stoßt einem sauer auf oder es beginnt, sich langsam durchzufressen.

Der Arzt verschreibt Antacida gegen Magengeschwüre, Gott sei Dank, es war knapp vor dem Durchbruch, Leben gerettet, weiter hineinfressen, geht wieder so halbwegs.

Oder der (Blut)Druck steigt.....

Wo geht die Energie hin, wenn sie auch hier nicht zum Ausdruck kommen kann, gleichsam chemisch blockiert? Vielleicht in ein Magenkarcinom? Die medizinische Statistik scheint dafür zu sprechen. Es ist an dieser Stelle ja auch kaum mehr zu erkennen, dass die Energie eigentlich von ihrem Ursprung her lebensfreundlich ist.

Trotz dem, im Geschehen liegt auch die Lösung, wenn man es richtig übersetzt: "Hör auf, in Dich hineinzufressen, dann brauchst Du auch bald keine Antacida mehr" - weil die Krankheit - der körperliche Ausdruck des Geschehens - dann überflüssig wird und verschwindet. "Verändere Dein Leben, tu was gegen den äußeren Druck...."

Erforsche die Sprache des Körpers, der Symptome, übersetze die Aussage über die Umleitungen, Blockierungen des Energieflusses, oder der Körper und die Lebensenergie zwingen Dich noch heftiger. Folge, soweit es geht, wieder der ursprünglichen Richtung, in der Dich Deine Energie leitet..... Es geht oft viel leichter, als Du glaubst. Mach es, bevor das Schlimmste geschieht. Oder es zwingt Dich, auf seine Weise.

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