Zeckenimpfung

Ich werde oft gefragt ob die "Zeckenimpfung" nun gut oder schlecht ist.

as ist nicht mit ja oder nein zu beantworten. Eine schnelle Antwort finden Sie unten auf der Seite, ausführlichere Vorüberlegungen kommen im Folgenden:

Zuerst einmal: Es geht um die Frühsommermeningoencephalitis - abgekürzt: FSME, auf Deutsch: Früh-Sommer-Gehirn/haut-Entzündung. Diese wird durch FSME-Viren Übertragen. Die Impfung richtet sich gegen diese Viren - gegen die Zecken hilft keine Impfung. Auch die verschiedensten Insektenschutzmittel helfen kaum gegen Zeckenbiss. Auch scheinen verschiedene Menschen den Zecken ganz unterschiedlich gut zu "schmecken".

FSME folgt auf einen Zeckenbiss. Dieser ist kaum zu übersehen. selbst wenn der Zeck wieder abfällt, entsteht eine etwas verdickte, juckende Rötung um die Bissstelle, die doch meistens hartnäckig 1 - 2 Wochen anhält (unabhängig ob infiziert oder nicht!). Es sind keineswegs alle Zecken mit FSME-Viren infiziert. Sollte die Zecke doch infiziert gewesen sein, läuft die Erkrankung zu erst einmal ganz ähnlich wie ein grippaler Infekt ab. Stärkeres Kopfweh kann schon einen Hinweis auf FSME sein - ist allerdings nicht immer vorhanden. Meistens war es das auch schon. Einige infizierte Menschen haben dann auch starke Kopfschmerzen, vielleicht auch Benommenheit, Schwäche, Krämpfe oder ähnliche Anzeichen, die bereits auf eine Beteiligung im Gehirn hinweisen. Auch das vergeht bei den meisten Menschen wieder. Wiederum bei einigen von diesen tritt nach wenigen Tagen - vielleicht soger nach einer symptomfreien Zeit - dann das typische gefürchtete Ereignis ein: Die Gehirnsymptomatik nimmt zu, es kommt zu Lähmungserscheinungen leichterer oder stärkerer Art, die sich nicht wieder restlos zurückbilden.

Das heißt: Vielleicht haben Sie sogar schon unerkannt FSME gehabt, in Form einer stärkeren "Grippe"? Diese hinterlässt gute Immunität.

Der nächste Gesichtspunkt ist die Impfung selbst: Eine im Handel angebotene Impfung sollte für alle, die sie nehmen, auch sicheren Schutz bieten. Daher wird sie so dosiert, dass auch die/der am schlechtesten ansprechende sicheren Schutz hat. Dementsprechend wird auch das Impfintervall angegeben. Es hat sich herausgestellt, dass einige Geimpfte auch noch nach 15 Jahren einen recht guten Impfschutz hatten, ja sogar die Abwehrstoffe in geringem Maße auch lebenslang nachweisbar waren.

Für Ihre Frage "Was also tun?" ergibt sich nun folgendes:

Die Impfung ist ziemlich - aber eben nicht absolut ungefährlich.
Daher zu erst einmal: sind dort, wo Sie sich aufhalten (wollen) überhaupt infizierte Zecken? Es gibt Landkarten, auf denen die Zeckenbelastung zu entnehmen ist. Sie ist fast nirgens in Österreich gleich null, unterscheidet sich aber in der Stärke doch erheblich.
Auch ist die Frage, ob dort, wo Sie sind, viele Wildtiere leben, die Auslauf in freie Naturflächen haben (Diese sind für den "Transport" der Zecken verantwortlich). In einem Park mitten in der Stadt ist die Gefahr geringer als in einem großen Wald.
Bewegen Sie sich zügig auf breiten Wegen, oder schlüpfen Sie etwa Schwammerl-sammelnd durch´s Unterholz?

Wenn Sie viel im Freien sind, schon viele Bisse hinter sich haben, sind Sie vielleicht ohnehin schon immun.

Daher empfehle ich:

Zu erst überlegen Sie, wie groß das Ansteckungsrisiko ist (s.o.)

Wenn ein solches gegeben ist, und Sie so sicher als möglich vorgehen wollen, lassen Sie sich beim Hausarzt oder in einem Blutlabor eine Blutuntersuchung machen. Mit einem sogenannten "Immuntiter" oder auch "Immunspiegel" kann man innerhalb einiger Tage einfach feststellen, ob bei Ihnen überhaupt Gefahr besteht, dass Sie erkranken und/oder wie gut Sie die letzte Impfung noch schützt.
(Bei dieser Gelegenheit können Sie auch gleich andere für die Gesunheit nützliche Werte mit erfahren - etwa andere Ansteckungsrisiken wie Hepatitis, bei Frauen ist ein Rötel-Titer empfehlenswert, aber auch bei allen Blutzucker, Blutfette, u. A.).

Ist beides obige vorhanden, dann sollten Sie sich doch eher impfen lassen!

Wenn noch immer Unklarheiten bestehen, gebe ich gerne auch persönliche Auskunft. 0676 93 42 773

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